Unentschieden mit dem Karma, Strand und Achterbahn!

Heute muss ich mal ein wenig ausholen :) Als wir hier angekommen sind, hatten wir zwar schon das ein oder andere gelesen, aber keine Ahnung vom Trinkgeld geben gehabt. Hier ist es so, dass 15-20% immer gegeben werden (das ist ungeschriebenes Gesetz und entspricht quasi dem Lohn der Bedienkraft), Münzen geht gar nicht klar,

sondern ist eine Beleidigung und 25 % gibt man wenn man sehr zufrieden ist. Man sagt nicht wieviel man bezahlen will, sondern was man zurück haben will. Wenn  also 26 auf der Rechnung stehen und man 40 gibt und 28 bezahlen will, sagt man: 12 zurück und nicht 28 :)Vollkommen absurd denkt der aufrundende Deutsche, hier aber laut dem Internet der Stand der Dinge! 

An unserem zweiten Tag waren wir bei einer Diner Kette, und haben ein fettes Frühstück gefuttert und für unseren damaligen Wissensstand 2 DollarTrinkgeld  gegeben. Die Kellnerin hat uns erbost und verwundet angeschaut. Vorher haben wir aber noch 28 bei einer Rechnungssumme von 26 gesagt und 30 gegeben. Das entspricht quasi dem proaktiven vorschlagen eines Rabattes und geht gar nicht. :))) Die Frau gibt uns also auf den Cent genau zurück und ärgert sich schon offensichtlich, ihre wichtige Zeit mit uns kleinen Touristen verschwendet zu haben. Ich glaube wir wären so auch beim amerikanischen Karma durchgekommen, wenn wir nicht noch gesagt hätten: zwei sind für Sie!

Man merkte der Frau an, das sie vorher schon kurz vorm platzen war, dann musste es aber doch raus und wir auch ganz schnell. 

Naja. nach diesem Erlebnis haben wir uns belesen und das mit demTrinkgeld dann immer ganz fleißig, nahezu routiniert erledigt. Aber wir wussten, es kommt der Tag da werden wir unsere Schuld bei  der restaurantkette wieder gut machen müssen. Der Tag kam heute und es zeichnete sich auch deutlich ab, dass das amerikanische Karma keine Einbahnstraße ist bzw. wir aus dieser Sackgasse rausmüssen. 

Der Tag startete regulär mit Frühstück und wieder einer überschwänglichen Umarmung von der Frühstücksfrau Miss Kitty. Diesmal hatte ich nicht so viele emotionale Gedanken, nur den an all die Verrückten vom Gesundbrunnen Center. Es war wieder sehr laut, und sich hinter der Cornflakesstation verstecken hat nichts genutzt: Miss Kitty fand mich, drückte mich fest an sich und wünschte mir"Happy Holiday ". Mal schauen was es morgen zu drücken gibt!

Dann ging es wieder in den Freizeitpark. YEAH! Mit unseren Jahreskarten ziehen wir das jetzt auch durch. Wieder mit der Achterbahn, in der es nach Würstchen riecht, eine Runde wilde Maus und eine bei der die Loopings und Schrauben auf engstem Raum waren. Dann setzte sich die Karma Maschinerie sich in Gang: Wasserbahn : fast fertig mit anstehen, wird die Bahn geschlossen / Freefall Turm : fängt gar nicht erst an! Rosa grüne gaaaanz lange Achterbahn : fängt gar nicht erst an:( nächste Wildwasserbahn: auch geschlossen. Als wenn Stück für Stück um 12 Uhr mittags die Lichter ausgehen. Klack Klack Klack !

Das war für uns jedenfalls der Punkt, an dem wir dann den Rückweg antraten und uns auf zum Strand bzw Stränden an der Golfgoldküste rund um Tampa machten! 

Nach einer Menge Stau haben wir dann ein paar echt tolle Strände gefunden und uns ins Meer gestürzt, gelesen ( Danke an Sascha k. der mich mit Reiseliteratur ausgestattet hat) und Muscheln gesammelt und uns einfach nur gefreut :))) Ein keines Stückchen Glück:))). 

Dann sollte es aber wie mit den Achterbahnen weitergehn: Tankstelle abgesperrt, Italiener : voll, also auf zu dem Restaurant der Kette, wo wir noch etwas gut zu machen hatten.

Es War nicht sonderlich gut besucht ( alle anderen Einwohner und Besucher waren sicher gestern schon hier, weil es das einzige war, das geöffnet war) und außer Bürger gab es noch 4 Gerichte und eine Sonderkarte. Ich wollte eine Cola und die Nudeln :) Suppe dazu war aus, also Salat. geht schon denkt man. Rene wollte den Truthahn mit lecker Bohnen: war aus, eine Suppe : war aus, einen Milchshake (egal welcher Geschmack): war aus.... es wurde dann ein Glas Milch und der fisch mit Spinat. 

Man hat schon von weitem als das Essen gebracht wurde gesehen, das auf dem Teller da was nicht stimmt. Unser Kellner hat es versucht wegzulächern und hat sich auch ein Bissel geschämt, ich kann nicht sagen, ob das Aussehen oder die Wenigkeit der Portion schlimmer war.. weiss das jetzt eine Stunde später auch immer noch nicht... aber uns war klar: da müssen wir durch, das ist unsere Strafe!

Als uns der wirklich nette und peinlich berührte Kellner auch noch fragte woher wir kommen, war klar , dass wir auf der Liste stehen und sich hier nochmal vergewissert wird, die richtigen zu haben. 

Aber wir haben brav aufgegessen ( was wäre Florida auch ohne Sonne und Leute die immer aufessen) und ein Trinkgeld von mehr als 20 % hinterlassen. Der Rechnungsbetrag war verrückterweise fast auf den Cent der gleiche wie beim ersten Besuch der Filale auf Key West. 

Jetzt sind wir wieder quitt mit dem amerikanischen Karma, die Poolbar im Hotel hat auch endlich mal auf und alles scheint wieder in bester Ordnung zu sein. 

Also: immer schön lieb sein und nicht verzweifeln, das Karma kriegt uns alle anscheinend. :-p

Liebe Grüße an die Muttis und Papes und an Raoul, der in Deutschland Geburtstag hat :)